Lesemonat

Lesemonat || März

Freitag, März 31, 2017

Da ist der März schon wieder rum. Zum Lesen bin ich leider nicht so viel gekommen. Nur 4 Bücher habe ich gelesen. Insgesamt 1.540 Seiten, das macht knapp 50 Seiten am Tag. Nicht der lesereichste Monat, und leider war auch kein englisches Buch dabei, so wie ich es mir ja eigentlich für dieses Jahr vorgenommen hatte. Aber immerhin sind zwei Bücher von meinem SuB gelesen worden.
Allerdings hat der SuB im März auch ordentlich Zuwachs bekommen, denn es sind sage und schreibe 13 Bücher bei mir eingezogen. Schuld daran ist einzig und allein die Leipziger Buchmesse. Für den April nehme ich mir vor, deutlich mehr zu lesen. Das wird mir hoffentlich auch leicht fallen, denn es sind wirklich tolle Bücher, die da auf mich warten. Wenn es euch interessiert, kann ich zu meinen Neuzugängen ja auch einen Beitrag schreiben. Was meint ihr?
So nun aber zu meinen März- Büchern:

1. Der Club - Takis Würger (5 Sterne)

Cambridge Boxen Rezension Buchtipp --> für mich die absolute Neuentdeckung im Frühjahr. Im eher kleinen Kein und Aber Verlag erschienen hat dieses Büchlein die Herzen vieler Blogger im Sturm erobert. Und auch ich war wirklich begeistert von der Geschichte. Auf der Buchmesse durfte ich dann auch noch den wirklich sympathischen Autor kennenlernen, das war natürlich ein Highlight. Zur Rezension "Der Club"

Klappentext: 
Hans Stichler stammt aus einfachen Verhältnissen. Als ihm seine einzige Verwandte ein Stipendium für die Universität in Cambridge vermittelt und er als Gegenleistung dort ein Verbrechen aufklären soll, weiß er noch nicht, worauf er sich einlässt. Er schafft es, Mitglied im elitären Pitt Club zu werden, und verliebt sich in Charlotte, die ihn in die Bräuche der Snobs einweiht. Schon bald muss er feststellen: Vor der Kulisse alter Chesterfield-Sessel, kristallener Kronleuchter, Intarsienmöbel und Tiertrophäen ereignen sich Dinge, über die keiner spricht. Und auch Charlotte scheint etwas zu verbergen. Hinter den schweren Türen des legendären Pitt Clubs wird Hans vor die Wahl gestellt, ob er das Falsche tun soll, um das Richtige zu erreichen.


2. Am Ende bleiben die Zedern - Pierre Jarawan (4 Sterne)

Libanon Vater Sohn Krieg Geschichte Migration Ausländer--> Eine schöne und sprachlich starke Geschichte über einen Jungen auf der Suche nach seinem Vater und nach sich selbst. Nebenbei lernt der Leser noch so einiges über die Geschichte und Kultur des Libanon. Ein tolles Buch, das ich gerne weiterempfehle. 

Klappentext: 
Samir ist auf einer Reise, die Gegenwart und Vergangenheit verbinden soll: Er will endlich die Wahrheit über seinen Vater erfahren, der die Familie vor zwanzig Jahren ohne eine Nachricht verlassen hat. Mit einem rätselhaften Dia und den Erinnerungen an die Geschichten seines Vaters im Gepäck macht der junge Mann sich in den Libanon auf, das Geheimnis zu lüften. Seine Suche führt ihn durch ein noch immer gespaltenes Land, und schon bald scheint Samir nicht mehr nur den Spuren des Vaters zu folgen. Vielmehr ist es, als seien die Figuren aus dessen Geschichten real geworden. Sie bringen Samir einer Lösung näher, die seine kühnsten Vorstellungen übersteigt. Vor dem Hintergrund des dramatischen Schicksals des Nahen Ostens erzählt Pierre Jarawan eine phantasievolle, berührende und wendungsreiche Geschichte über die Suche nach den eigenen Wurzeln.


3. Der Pfau - Isabel Bogdan (2 Sterne)

England Ironisch Banker Schottland --> Dieses Buch wurde nun endlich vom SuB befreit. Vor einiger Zeit war es ja mal in aller Munde und da bin ich natürlich neugierig geworden. Jetzt bin ich auch endlich dazu gekommen, es zu lesen. Und leider war ich nicht so begeistert. Den Schreibstil mochte ich sehr. Die Geschichte wird die ganze Zeit herrlich ironisch erzählt und es kommt stark der englische Humor durch. Die Handlung an sich plätschert aber leider nur so vor sich hin und ein Spannungsbogen ist gar nicht vorhanden. 

Klappentext: 
»Einer der Pfauen war verrückt geworden.« Dummerweise geschieht das gerade, als Chefbankerin Liz und ihre vierköpfige Abteilung sich mitsamt einer Psychologin und einer Köchin zum Teambuilding in die ländliche Abgeschiedenheit der schottischen Highlands zurückgezogen haben. Der verrückt gewordene Pfau, das rustikale Ambiente und ein spontaner Wintereinbruch sorgen dafür, dass das Wochenende ganz anders verläuft als geplant. So viel Natur sind die Banker nicht gewohnt.
Isabel Bogdan, preisgekrönte Übersetzerin englischer Literatur, erzählt in ihrem ersten Roman pointenreich und überraschend von der pragmatischen Problemlösung durch Lord McIntosh, von der verbindenden Wirkung guten Essens und einer erstaunlichen Verkettung von Ereignissen, die bald keiner der Beteiligten mehr durchschaut. So britisch-unterhaltsam ist in deutscher Sprache noch nicht erzählt worden!


4. Selfies - Jussi Adler-Olsen (3 Sterne) 

Sonderdezernat Q Carl Mørck Sozialbetrug Mord Thriller --> Der siebte Fall für Carl Mørck und sein Team. Ich habe dieses Buch sehnsüchtig erwartet, da ich ein großer Fan der Reihe bin. Dementsprechend waren auch meine Erwartungen recht hoch und bis jetzt hat Adler-Olsen sie auch noch nie enttäuscht. Doch "Selfies" konnte mich leider nicht fesseln. Zu viele verschiedene Fälle und Handlungsstränge haben keine Spannung aufkommen lassen. Und der Verlauf der Geschichte wirkte auch arg konstruiert. 
Den nächsten Band werde ich natürlich auch wieder lesen, denn das Ermittlerteam finde ich einfach großartig. Aber hoffentlich wird der nächste Fall dann auch wieder besser. 
Ich hab auch eine Rezension zu Selfies geschrieben. Ihr findet dort außerdem einen kleinen Bericht zu meinem Treffen mit Jussi Adler-Olsen auf der Leipziger Buchmesse. 

Klappentext: 
Vizepolizeikommissar Carl Mørck wird zur Aufklärung eines brutalen Todesfalls von der Mordkommission in Kopenhagen hinzugezogen. Wie sich herausstellt, gibt es eine Verbindung zu einem mehrere Jahre zurückliegenden und ausgesprochen brisanten cold case, aus dem sich schwerwiegende Konsequenzen für die aktuellen Ermittlungen ergeben. Ausgerechnet jetzt geht es Carls Assistentin Rose sehr schlecht. Sie wird von grauenhaften Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit heimgesucht. Rose kämpft mit aller Macht dagegen an – und gegen das Dunkel, in dem sie zu ertrinken droht. Welche Rolle spielen die jungen Frauen Michelle, Jasmin und Denise, die sich zu einem starken und hochexplosiven Kleeblatt verbündet haben?


Plauderecke 

Was habt ihr denn so im März gelesen? Habt ihr einen Buchtipp für mich? Oder habt ihr vielleicht sogar eines dieses Bücher gelesen? 

Besondere Beiträge

Leipziger Buchmesse 2017 - Veranstaltungen

Montag, März 20, 2017

Bald geht es los: die Buchmesse in Leipzig öffnet diese Woche ihre Tore um all die Büchersüchtigen und Leseratten Willkommen zu heißen. Vier Tage lang können wir gemeinsam in die Welt der Bücher abtauchen, können durch Gänge voller Bücherstapel schlendern und sind den ganzen Tag umgeben von Unmengen bedruckter Seiten -ok, und sehr, wirklich sehr vielen Menschen. Aber das sind ja auch alles Buchliebhaber, von daher ist es schon in Ordnung.

Programm Veranstaltungen 2017 Lesungen Autoren


Das Programm steht schon eine Weile fest, und ich wollte euch mal einen kleinen Einblick in meine Pläne geben.
Natürlich ist nichts davon in Stein gemeißelt und ich bin auch immer ein Fan von Spontanität.
Aber für mich hat es sich als sehr praktisch erwiesen, schon mal eine grobe Übersicht zu haben, was es so an interessanten Veranstaltungen gibt und was ich auf keinen Fall verpassen darf.
Vielleicht ist ja auch der ein oder andere Veranstaltungstipp für euch dabei.

Auf Null - Catharina Junk [Rezension]

Sonntag, März 19, 2017

Kurzmeinung:

Schon jetzt eins meiner Highlights 2017. Das Buch ist ganz anders, als andere Bücher aus dem SickLit Bereich. Herrlich sarkastisch, aber auch mit einem hohen Maß an Selbstreflexion nimmt uns die Protagonistin Nina mit auf ihren Weg zurück ins Leben. Und der ist gar nicht so leicht, denn wie soll man sich denn nun verhalten? Extra vorsichtig? Oder sich gerade wild und verrückt ins Leben stürzen? Und lohnt sich das alles überhaupt, wo doch der Krebs wahrscheinlich eh bald zurückkehren und sein Werk beenden wird? Und was passiert, wenn dann auf einmal auch noch Liebe mit im Spiel ist?

Bewertung: 5 Sterne

Verlag: Kindler (Rowohlt)
Seiten: 396
Preis: 19,95€ (Hardcover), 16,99€ (eBook), 9,99€ (Taschenbuch)

Klappentext:

Gesund – aber nicht geheilt. Das ist Ninas Diagnose nach überstandener Leukämie.
Für die Zwanzigjährige klingt das wie: Freu dich bloß nicht zu früh. Ohnehin hat die Krankheit alles verändert. Mit ihrer besten Freundin Bahar ist sie zerstritten, ihr Bruder ist streng gläubig geworden, und Nina würde eher einem Hütchenspieler vertrauen als ihrem eigenen Körper. Dann lernt Nina Erik kennen und ist schneller in ihn verliebt, als ihre Angst vor einem Rückfall es erlaubt. Aber wie soll Liebe funktionieren, wenn einem der Mut zum Leben fehlt? 


Zum Buch:

Ich habe schon einiges aus der "SickLit" Ecke gelesen und finde es oft sehr bewegend und inspirierend von dem Schicksal der Menschen und ihrem Kampf mit der Krankheit zu lesen. In letzter Zeit gab es da zum Beispiel "Mein bester letzter Sommer" von Anne Freytag oder das schon etwas ältere "Beim Leben meiner Schwester" von Jodi Picoult.
"Auf Null" von Catharina Junk ist da anders. Das Buch beginnt da, wo die anderen aufhören. Nina wird als geheilt aus dem Krankenhaus entlassen, das nach ihrer Leukämie Diagnose für ein Jahr zu ihrem neuen Wohnort wurde. Dabei war die 20-jährige doch nach Münster gekommen, um zu studieren. Doch die Krankheit hat ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Jetzt kann Nina nach Hause und ihr Leben weiterleben, das ja vorher irgendwie "auf Pause" stand und um das sie die letzten 12 Monate so hart gekämpft hat.
Doch so ganz traut die sie dem Frieden nicht. Wie soll sie sich auf ihren Körper plötzlich wieder verlassen, der sie doch vorher so schmerzlich verraten hat. Und wie soll sie einfach so weitermachen, wenn doch plötzlich nichts mehr sicher ist.
Wie soll sie mit dieser zweiten Chance umgehen?
Soll sie die Angst hinter sich lassen, und sich ins voll Leben stürzen? Verrückt sein, alles ausprobieren und nur noch genießen?
Oder soll sie jetzt besonders vorsichtig sein, sich vollkommen gesund ernähren und eine sinnstiftenden Job finden?


Meine Meinung:

Ja, in dem Buch geht um Krebs, beziehungsweise um das Leben nach Krebs und der Angst vor einem Rückfall. Und trotzdem erzeugt die Geschichte beim Leser keine bedrückte Stimmung. Im Gegenteil, ich musste oft schmunzeln oder sogar laut lachen. Der Humor in dem Buch trifft zu 100 Prozent meinen Geschmack und ich liebe die sarkastischen Sprüche, mit denen Nina die teils wirklich bescheuerten "Krebs- Bemerkungen" der anderen abschmettert. Dennoch reflektiert sie ihr Verhalten und fragt sich, ob sie durch ihren Sarkasmus und die bissigen Sprüche nur ein Mittel sind, um bloß niemanden zu nah an sich heranzulassen. Diese Balance fand ich großartig.
Ebenso die Beziehungen. Keine einzige Beziehung in diesem Buch ist klischeehaft.
Die beste Freundin, Bahar, mit der sich Nina zerstritten hat.
Die Schulfreundin, mit der sie sich aus Gewohnheit immer noch trifft, aber wo beide schließlich feststellen, dass sie sich eigentlich nichts mehr zu sagen haben.
Dann gibt es da noch die Romanze mit Erik, mit dem es einfach nicht so recht klappen will. Erik ist nicht der Held in schimmernder Rüstung, der Nina rettet und plötzlich ist alles gut. Nein, die beiden näheren sich ganz langsam, manchmal etwas ungeschickt an. Und Ninas Krankheit steht ihr hier wieder im Weg, da sie sich nicht traut, sich wirklich auf jemand anderen einzulassen, sich dieses Glück nicht zugesteht.
Besonders gelungen fand ich auch die Rolle von Ninas kleinem Bruder. Schnell wird klar, das Theo oft zu kurz gekommen ist, wenn die Eltern sich um Nina gekümmert und gesorgt haben. Theo flüchtet sich in die Religiosität und findet dort Anschluss und Geborgenheit. Seine Schwester hingegen kann zunächst nicht zu ihm durchdringen.
Obwohl die Geschichte mit viel Humor und Biss erzählt wird, ist mir an der ein oder anderen Stelle auch eine Träne über die Wangen gerollt, denn es ist eben ein schwieriges Thema und Verlust ist schmerzhaft. Auch das wird thematisiert, steht aber nicht so dramatisch und stark im Mittelpunkt, so dass ich mich als Leser gut darauf einlassen konnte und nicht emotional erpresst gefühlt habe.
Dieses Buch bietet eine ganze Bandbreite an Gefühlen und nimmt den Leser mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt. Dabei war ich die ganze Zeit so mitgerissen, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Das ist der Autorin wirklich großartig gelungen.


Fazit: 

Auf Null von Catharina Junk -eine Geschichte, die bewegt und einen so schnell nicht loslässt. Die Mut und Hoffnung macht, aber auch die harten Seiten des Kampfes gegen den Krebs aufzeigt. Und verdeutlicht, dass dieser Kampf nach der Genesung noch lange nicht vorbei ist.
Ein Buch, das mal erfrischend anders an das Thema herangeht. Mit einer charmanten und glaubwürdigen Protagonisten, mit der man mitfiebert und mitleidet, die einen zum Lachen und zum Weinen bringt.


Mein herzlicher Dank gilt dem Rowohlt Verlag für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplars.


Weitere Rezensionen zu dem Buch: 

Goldblatt (wegen der ich dieses Buch unbedingt lesen musste)
Lottas Bücher
Books in my world

Das könnte dich auch interessieren: 

Mein bester letzter Sommer - Anne Freytag (Rezension) 
Sophie, der Tod und ich - Thees Uhlmann (Rezension)


Plauderecke

Habt ihr das Buch auch schon gelesen? Konnte es euch auch so begeistern? Oder lest ihr überhaupt Bücher aus dem SickLit Genre?

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Seit 2016 blogge ich hier über Bücher, Literaturevents und was mich sonst so beschäftigt.
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